Karl Klostermann - Lebenslauf in Daten

     

 15.02.1848         Faustin Karel Klostermann wird in Haag am Hausruck in Oberösterreich geboren.

   
  1849  

Seine Eltern ziehen aus Haag nach Susice. Hier arbeitet der Vater, Dr. Josef

Klostermann,  als Arzt. Die Eltern beschäftigen das Kindermädchen Sabine, die für den jungen Karel wie eine „zweite Mutter“ ist.

 
  1854   Der Vater wird von Graf Gustav Lamberg zu dessen Leibarzt berufen und so zieht die Familie nach Zichovice bei Rabi  um. 
Karel Klostermann geht in Nezamyslice bei  Lehrer Rybicka in die Schule.
 
  1855   Die Lernfortschritte sind schlecht und so bringt Dr. Josef Klostermann seinen Sohn Karel in die Schule nach Silberberg ( Stribne Hory) zu Lehrer Safranek. Hier tritt Karel in die zweite Klasse ein. Auch sein Freund Bertel Kerber besucht diese Schule. Hier ist der Notendurchschnitt auch schlecht. Doch in Herrn Safranek hat Karel einen verständnisvollen Pädagogen.  
  1857   Nach einem Streit des Vaters mit Graf Lamberg ziehen die Eltern zurück nach Susice.  
  1857 - 58   Nach Ablegung einer Aufnahmeprüfung beginnt Karel Klostermann sein Studium am  Gymnasium in Pisek, auch hier ist nicht sehr erfolgreich.
Im Oktober 1858 wechselt er zum Gymnasium in Klatovy und studiert dort bis zum Ende der vierten Klasse, die Leistungen verbessern sich.
 
  1860   Umzug der Familie aus Susice nach Steken, wo sein Vater die Stelle des herrschaftlichen Arztes bei Fürst Windischgrätz antritt. Karel liebt diese Gegend, das ganze Leben, die Natur, den Fluss Otava.  
  1861   Nach den Ferien geht Karel Klostermann zurück an das Gymnasium nach Pisek und tritt in die fünfte Klasse ein.   
  1862   Nach dem Tod des Fürsten Windischgrätz tritt sein Vater Dr. Josef Klostermann eine Stelle als Stadtarzt in Kasperske Hory an, die Familie zieht wieder um. Die Entfernung zur Schule nach Pisek ist weit und Karel vermisst den Ort Steken.  
  30.6.1865   Karel Klostermann schließt das Gymnasium in Pisek  mit Erfolg ab.  
      Auf Wunsch des Vaters beginnt er in Wien ein Medizinstudium.  
  06.01.1867   Karel Klostermann wird Mitglied im tschechischen akademischen Verein in Wien. Dort nimmt er den patriotischen Namen "Chrudos von Otava" an. Auf Grund seiner tschechischen Mentalität besteht eine gewisse Uneinigkeit mit den Meinungen seines Vaters.  
  1865 - 70   Karel schickt aus Wien viele Briefe nach Hause, beschreibt insbesondere seine beträchtliche finanzielle Belastung beim Studium.  
      1870  

Er beendet sein Studium der Medizin nicht nur wegen der großen Armut, in der er lebt, sondern auch wegen seiner Kurzsichtigkeit, die es ihm nicht erlaubt die Skripte zu lesen und darum künftig  als Arzt zu arbeiten.

(Er hatte ja das Medizinstudium nur auf Wunsch seines Vaters aufgenommen!)

 
 

 Oktober

1870 - 72

 

Karel bekommt eine Anstellung als Hauslehrer in Zamberk bei der Familie von Wirtschaftsdirektor Kucera. Hier widmet er sich dem Studium der neueren Sprachen, beherrscht Französisch, Spanisch, Russisch, Serbo-Kroatisch, Englisch,   Polnisch, Rumänisch und später auch Neugriechisch.

           1873         Klostermann wird an der deutschen Staats-Realschule in Pilsen Lehrer für die  

                            französische und deutsche Sprache. Nach fünf Jahren, nachdem er sich verehelicht 

                            hat, wird er beamteter Lehrer und bleibt dort bis zu seiner Pensionierung im 65.

                            Lebensjahr.   

           1907         wird Klostermann Mitglied des Stadtrates von Pilsen. Er wird zum Ehrenbürger der

                            Stadt Pilsen ernannt.

           1885         erscheinen seine in deutscher Sprache verfassten Erzählungen in der Zeitung Politik.

           1892         erscheint sein erster Roman "Aus der Welt der Waldeinsamkeiten", den die Königliche

                            böhmische Gesellschaft der Wissenschaften mit einem Preis auszeichnet.

   1901 - 1919     erscheinen zehn seiner insgesamt vierzehn Romane sowie zehn Sammelbände mit

                            Erzählungen. Fünf dieser Romane erhalten den Jahrespreis dieser Gesellschaft.

 16.07.1923        stirbt Karel Faustin Klostermann im Kloster des Frauenordens Congregatio Jesu auf

                           Schloss Steken in Südböhmen und wird in Pilsen in einem Ehrengrab beigesetzt.
          2008         bringt die Tschechische Post eine Sonderbriefmarke zu Ehren von Karel Klostermann

                           heraus.