Pressemitteilung: Das beste deutschsprachige Buch über den Böhmerwald

Vertrieben - Bilder und Geschichten gegen das Vergessen

Vimperk/Winterberg/CR. Ende November 2021 fand in Vimperk das Buch-Festival „Šumava Litera“ statt, ein Treffen von Autoren, Lesern, Verlegern, Fotografen und interessierten Besuchern von beiden Seiten der Grenze. Hauptgäste waren dieses Jahr Jaroslav Rudiš und Heinrich Vierlinger.

Jaroslav Rudiš ist ein tschechischer Schriftsteller, dessen Buch „Winterbergs letzte Reise“ in Dresden mit dem Chamisso-Preis ausgezeichnet wurde; die Handlung spielt zu einem Teil in Vimperk (Winterberg).

Heinrich Vierlinger aus Freyung moderierte zum Hauptthema „Das Leben an der Grenze“ zwei Talkshows in tschechischer Sprache. Freyung und Vimperk sind Partnerstädte und Heinrich Vierlinger war mit seinen ausgezeichneten tschechischen Sprachkenntnissen ein hervorragender Botschafter der Stadt Freyung.

Das Festival läuft schon seit sieben Jahren und bietet immer eine Woche mit Vorträgen, Filmen, Buch-Präsentationen und Austellungen, die mit der Šumava und dem Bayerischen Wald verbunden sind.

So fand beispielsweise dieses Jahr eine von Hans Schopf in Texten und historischen Bildern gestaltete Ausstellung zu den Themen „Schmuggeln und Schwirzen“ sowie „Wilderer auf beiden Seiten der Grenze“ großen Zuspruch seitens der Besucher.

Neue Kategorie

Dieses Jahr gab es eine neue Kategorie, in der das „beste deutschsprachige Buch über den Böhmerwald“ prämiert wurde. Nominiert waren deutsche Bücher, die im Jahr 2020 erschienen sind. Die deutsche Jury (Rudolf Hartauer, Amberg, Gernot Peter, Wien, Roland Pongratz, Regen, Martin Sichinger, Vimperk und Heinrich Vierlinger, Freyung) hat das Buch „Vertrieben - Bilder und Geschichten gegen das Vergessen“ (Morsak-Verlag) ausgewählt. Geschrieben, fotografiert und grafisch gestaltet wurde es von Corina Feneis aus Regensburg. Im Auftrag des Komitees überreichten Martin Sichinger und Heinrich Vierlinger eine Urkunde, eine Glasstele und ein Fäßchen Klostermannbier. Für den Morsak-Verlag in Grafenau  gratulierte Hans Schopf mit einem Blumenstrauß. Corina Feneis bedankte sich zum Erstaunen der Gäste in tschechischer Sprache.

Ehrenpreis für Hans Schopf

Die tschechische Jury nimmt Persönlichkeiten, die das Literaturleben auf beiden Seiten der Grenze bedeutsam beeinflussen, in eine sogenannte „Ruhmeshalle“ auf. Und dieses Jahr wurde als erster Deutscher in der Festival-Geschichte der Verleger Hans Schopf aus Riedlhütte für seine Verdienste um Literatur und Völkerverständigung ausgewählt und mit diesem Ehrenpreis überrascht. Die Laudatio auf Hans Schopf hielt der tschechische Erfolgsautor Martin Sichinger. Schopf versprach, sich auch künftig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Völkerverständigung einzusetzen.

Der „Galaabend von Šumava Litera“ fand im Kulturzentrum in Vimperk statt, auf die Einhaltung der 2G-Regel und die Maskenpflicht wurde streng geachtet. Dabei wurde der Johann-Steinbrenr-Preis für belletristische und künstlerische Veröffentlichungen, sowie populäre Bildungspublikationen vergeben.

Bei einer Buchausstellung wurden die neuesten Bücher von den regionalen Verlagen beiderseits der Grenze angeboten. Dabei wurde an den Zwieseler Autoren Ossi Heindl die druckfrische Übersetzung seines Romans „Karl Klostermann und der Ameisenhaufen“ in die tschechische Sprache übergeben.

Das Festival findet immer im November statt und wird von der Stadt Winterberg und den Vereinen „Šumava Litera“ und „Knihy/Bücher über die Grenze“ veranstaltet. Erstmals wird dieses Jahr das Festival mit zweisprachigen Webseiten im Internet präsentiert. Für den nächsten Herbst ist geplant, auch einen Teil des Festivals in Bayern (z.B. Schloss Ludwigsthal und Freyung) durchzuführen.  

 

Martin Sichinger

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Presseartikel vom 24.11.2021 - Ehrung Hans Schopf in Winterberg
Ehrung Hans Schopf Winterberg 24.11.2021
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