Enthüllung einer Gedenktafel für Dr. Josef Klostermann

an der Gruftkapelle in Hurkenthal

Zwiesel/Grafenau.

Im Klostermann-Jahr 2008, in dem es in Bayern und in Böhmen viele Feiern rund um den 160.Geburtstag des Schriftstellers Karl Klostermann gibt, kam letzten Samstag an der historischen Stätte von Hurkenthal auch der Vater Klostermanns zu Ehren. Die Klostermannvereine Bayern und Tschechien enthüllten im Beisein mehrerer Wald-Verein Sektionen für den Arzt Dr. Josef Klostermann eine Gedenk-tafel an der Gruftkapelle der Abeles.

Ein Höhepunkt des Tages war bereits die kleine Wanderung der Klostermann Freunde aus dem Raum Grafenau und Zwiesel durch die herrliche Natur des Böhmerwaldes nach Althurken-thal. Dort erwartete bereits Karl Stangl die Gäste, um mit dem Trompeten-Solo „Die Heidelerche“ die Feier stilvoll zu eröffnen.

1. Vorsitzender des Klostermann Vereins Rehberg/Srni, Václav Sklenář, und Pavel Stelzer, Präsident des Klostermannvereins aus Pilsen, begrüßten die über 100 Besucher, unter welchen sich auch ehemalige Hurkenthaler, die teils von weit her angereist waren, befanden. Die Übersetzungen übernahm Eva Krack.

Dr. Alfons Maurer, der Vorsitzende des Klostermann-Vereins Grafenau, ließ die Geschichte der Hurkenthaler Glashüttenherrn Abele Revue passieren, die mit der Familie Josef Klostermann eng befreundet waren. „Die Abeles hatten Dr. Josef Klostermann bei seinen Studien in Prag unterstützt“, wusste Maurer. Die Frau von Josef Klostermann, Charlotte, war eine Abele-Tochter, ihr Sohn war Karel Faustin Klostermann, der geschätzte Schriftsteller des Böhmerwaldes.

Anschließend segnete Pfarrer Vavřinec Skypalá aus Bergreichenstein/Kasperské Hory die Gedenktafel, an der wieder aufgebauten Hurkenthaler Gruftkirche. Die deutsch- und tschechischsprachige Tafel trägt die Aufschrift:

„In dieser Gruft der Familie Abele ruhten die Gebeine des Vaters von Karl Klostermann, Dichter des Böhmerwaldes, Dr. Josef Klostermann, Arzt in Bergreichenstein, *12.01.1814, + 12.11.1875“.

Willi Steger, der Organisator dieser unvergesslichen Böhmerwald Fahrt, der auch zusammen mit seiner Frau Christa für die Mitreisenden zur Erinnerung das ansprechende Heft „Mythos Heimat“ über die Geschichte Hurkenthals erstellt hat (es kann über den Ohetaler-Verlag Riedlhütte bezogen werden; www.ohetaler-verlag.de), bedankte sich auch bei Ernst Bellmann aus Bayerisch Eisenstein mit den Worten „ohne Sie hätte es das Treffen an dieser historischen Stätte Hurkenthals nie geben können“. Steger wies auch darauf hin, dass die historische Fotoausstellung in der Kirche ebenfalls auf Initiative von Ernst

Bellmann zu Stande gekommen war. Emil Kintzl gab der Hoffnung Ausdruck, dass so schlimme Zeiten nie mehr in den Böhmerwald einziehen mögen. Diese Worte unterstrichen die Besucher mit lang anhaltendem Applaus. Einen kräftigen Beifall erntete auch Karl Stangl für seine wunderbare musikalische Umrahmung dieser ergreifenden Feier.

Nach dem Mittagessen im Schlosshotel in Petrovice besuchten die Klostermann-Freunde die imposante Burg Velhartitz, die die Herren von Velhartitz im Jahr 1318 gegründet hatten. Bei der Rückfahrt erinnerte Willi Steger an die nächste Klostermann Fahrt zur Rehberger Kirwa, am 15. August 2008, zu der er alle Interessierten herzlicheingeladen hat. mh