Nationalpark Šumava eröffnet Karel Klostermann-Wandersteig
In Zusammenarbeit mit den Karl Klostermannvereinen Srni/Rehberg und Grafenau eröffnete der Nationalpark Šumava, anläßlich des Klostermann-Jahres 2008 den „Karel Klostermann-Steig“. Der vier Kilometer lange Wanderweg verläuft auf direkten historischen Spuren des Dichters Karl Klostermann, dementsprechend ist auch das Markierungszeichen (der Zwicker von Karl Klostermann).
Ausgangspunkt des Wanderweges ist das Info-Zentrum Rokyta am Schwemmkanal. Der Weg führt bergan zum so genannten „Steinernen Haus“, wo die Lieblingstante von Karl Klostermann wohnte, der er in seinem Roman „Die Erben des Böhmerwaldparadieses“ ein Denkmal setzte, der Weg endet in Srni/Rehberg. Während der Wanderung bieten sich herrliche Ausblicke über den grünen Böhmerwaldkamm nach Grünberg, Grünbergerhütte bis hinüber zum Rachel.
Alle Infotafeln sind in tschechischer und deutscher Sprache in Augenhöhe beschriftet und mit historischen Grafiken und vielen
Klostermannzitaten versehen. Die Texte der Infotafeln wurden vom Nationalpark Šumava ausgewählt und von Helfried Reischl, Schulamtsdirektor a. D. aus Großarmschlag, ins Deutsche übersetzt.
Bei der Eröffnung des Wanderweges waren Vertreter des Nationalpark Šumava sowie der deutsch-tschechische Klostermannverein mit dem gemeinsamen Präsidenten vertreten. Dabei wurde die Bedeutung dieses Wandersteiges für die tschechisch-deutsche Freundschaft hervorgehoben.
Die Grußworte für die bayerische Sektion des Klostermannvereins überbrachte Willi Steger mit einigen typisch bayerischen Geschenken. In kurzen Worten skizzierte Steger die fruchtbare, 10jährige Zusammenarbeit der Grenzregion zwischen Bayern und Böhmerwald. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass die Tafeln des neuen Wanderweges zweisprachig ausgeführt wurden. Es sei wünschenswert für die weitere Entwicklung des Tourismus, alle Texte der Informationstafeln im Böhmerwald in tschechischer und deutscher Sprache abzufassen, wie dies zum Beispiel auch schon in Riedlhütte am „Themen-Wanderweg“ geschehen ist, so Steger. Des weiteren müsse endlich der „Grüne Vorhang“,im Interesse der Bevölkerung fallen und mehrere grenzüberschreitende Wanderwege geschaffen werden. Der Klostermannverein fordere schon seit Jahren, dass der historische Klostermannweg über die „Blaue Säule“ endlich im Sommer geöffnet wird. Für das ewige Taktieren hat die Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze kein Verständnis. Diese Forderung wurde mit reichhaltigem Beifall von den tschechischen
Teilnehmern belohnt. Nach den offiziellen Reden und einer Erfrischung wanderten die zahlreichen Besucher, unter der sachkundigen Führung von Josef Stemberk, auf diesem neuen Klostermannsteig zum „Steinernen Haus“, wo alle mit Kaffee und Kuchen auf Kosten des Nationalpark bewirtet wurden. Es war eine gelungene Veranstaltung!“