Eine Medaille vom Landkreis
Ottilie Fritsch, Rudolf Ranzinger und Vaclav Sklenar durch Landrat Lankl ausgezeichnet
Mit der Verleihung der Landkreis-Medaille an Ottilie Fritsch, Rudolf Ranzinger und Vaclav Sklenar
wurden durch Landrat Ludwig Lankl auf einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses deren
herausragende Verdienste im Ehrenamt in einer Feierstunde in der Schlosstaverne gewürdigt.
„Diese Ehrung wird nicht oft vergeben und es soll den Geehrten etwas zurückgegeben werden, was
sie anderen gegeben haben“, so Lankl. Vorgeschlagen wurden Ottilie Fritsch und Rudolf Ranzinger
durch Franz Putz aus Röhrnbach, Vaclav Sklenar durch den Karl-Klostermann-Verein.
Ottilie Fritsch, in der Nähe von Neureut wohnend, und Rudolf Ranzinger aus Kumreut sind eine
„Schicksalsgemeinschaft“, denn beide leiden an Diabetes. Doch beide haben gelernt, damit zu
leben. Und nicht nur das, sie leiten die Diabetiker-Selbsthilfegruppe im Landkreis und vertreten mit
unermüdlichem Einsatz die Interessen von Menschen, die an Diabetes erkrankt sind.
Seit nunmehr über 23 Jahren halten Ottilie Fritsch und Rudolf Ranzinger Monat für Monat
Schulungen für Diabeteskranke ab. Oft sind auch Ärzte an den Veranstaltungen beteiligt. All die
langen Jahre organisieren Ottilie Fritsch und Rudolf Ranzinger ohne irgend eine Vergütung nicht
nur überregionale Informationstreffen, sondern auch Veranstaltungen und mehrtägige Kurse im
Landkreis für Erwachsene und auch für Kinder an den Schulen, welche zum Teil mit über 1600
Personen besucht werden. Anderen helfen können, ist für sie Entschädigung genug.
„Wahrscheinlich wäre so mancher Landkreisbewohner nicht mehr am Leben, hätten sich die beiden
Ehrenamtlichen nicht so intensiv für diese Bürger eingesetzt“, betonte Landrat Ludwig Lankl bei
der Übergabe der Medaille, zu der auch Bürgermeister Josef Gutsmiedl und Freyungs 3.
Bürgermeister Herbert Schiller gratulierten.
Auf einem anderen Gebiet setzt sich Vaclav Sklenar für den Landkreis Freyung-Grafenau und die
Region ein. Vaclav Sklenar ist einer der Hauptinitiatoren der Gründung des grenzüberschreitenden
Karl-Klostermann-Vereins mit einer tschechischen und bayerischen Sektion sowie eines
länderübergreifenden Präsidenten.
Vaclav Sklenar hatte vor elf Jahren die Idee, in Srni/Rehberg einen Karl-Klostermann-Gedenkstein
aufzustellen und sammelte dafür Geld, so Landrat Ludwig Lankl in der Laudatio. Dabei wurde der
Gedanke der Gründung eines grenzüberschreitenden Vereins zur Förderung einer guten
Partnerschaft geboren. Der Lions-Club Freyung-Grafenau unterstützte die Vereinsgründung ideell
als auch finanziell. Mittlerweile kann der Karl-Klostermann-Verein beachtliche Erfolge in der
Verbesserung der Beziehungen der Grenzregion Bayerischer Wald-Böhmerwald/Sumava
verzeichnen.
Unter Federführung und auf Anregung von Vaclav Sklenar wurden viele Aktivitäten durchgeführt.
So die Aufstellung eines Karl-Klostermann-Gedenksteins auf dem ehemaligen Friedhof in Srni mit
Ausbau zu einem Gedenkpark, eines Karl-Klostermann-Gedenksteins in St. Oswald am „Goldenen
Steig“, Enthüllung von Karl-Klostermann-Gedenktafeln in Bergreichenstein, Pilsen und an seinem
Geburtsort in Haag in Oberösterreich, Errichtung einen Karl-Klostermann-Museums am Pürstling,
Restaurierung des Ehrengrabes von Karl Klostermann in Pilsen und des Marterkreuzes in Nitzau,
Errichtung eines Karl-Klostermann-Wanderwegs rund um Srni.
Die größte Leistung von Vaclav Sklenar war die Freilegung und Konservierung der Fundamente der
Hauswaldkapelle mit Neufassung und Gestaltung der Heilquelle und somit der Wiederbelebung der
Wallfahrt „Zur Mutter Gottes im Böhmerwald“. Weiter gab Vaclav Sklenar 2006 einen Bildband
heraus mit Fotos über den Böhmerwald. 2008 wurde vom tschechischen Fernsehen ein Karl-
Klostermann-Film gedreht unter maßgeblicher Mitwirkung von Vaclav Sklenar.
Von Norbert Peter
Quelle: PNP, Lokalredaktion Freyung
Stolz auf Medaille und Urkunde ist Václav Sklenář (links), die Landrat Ludwig Lankl übergab.